Laos

17.03.2015
Autorin: Simona

Sabai-dii

Kannst du dich noch erinnern was Eniz über das Chillen in Thailand geschrieben hat ? Falls ja, vergiss alles was er über das Chillen in Koh Chang erzählt hat, denn hier in Süd-Laos hat das Chillen eine völlig neue Dimension erreicht. Hängematten, Happy Menüs, Sonnenuntergänge und relaxen gehören zum Alltag der berüchtigten 4000 Inseln in Süd Laos. Hier scheint die Zeit einfach still gestanden zu sein.

Nach zehn Tagen in Siem Reap suchten wir nach einer Alternative.  Wir hatten das Volunteering vorzeitig abgebrochen und hatten gesehen was gesehen werden musste.

Am 8. März kam noch die älteste Schwester von Eniz in Phnom Penh an, die sich fünf Wochen Ferien mit uns gönnt. (Dann ist es fertig mit Familiennachzug.) Wir hatten noch über einer Woche Zeit, bevor sie in Kambodscha landet.

Also haben wir in Sieam Reap das Internet und das Lonely Planet durchforstet. Eniz hat einen Bericht über die 4000 Inseln im Internet gefunden, die sich an der kambodschanisch-laotisch Grenze befinden. Wir haben zu dritt im Internet recherchiert und freuten uns auf die paar Tage Ruhe am Mekong.

Die Unterkunft für die erste Nacht, wie auch die Fahrt nach Don Det haben wir einen Tag zuvor von Siem Reap aus gebucht. Wir dachten wir verbringen knapp eine Woche bei den 4000 Inseln und machen dann unterwegs nach Phnom Penh einen Zwischenstopp in Kratie um den Mekong Discovery Trail mit dem Fahrrad zu fahren. Natürlich lief nicht alles nach Plan, was aber auch nicht schlecht sein muss.

Die Fahrt war gut organisiert, das heisst der Organisator erklärte genau Schritt für Schritt wie wir die Insel Don Det erreichen. Die Fahrer sprechen zum Teil kein Englisch und somit ist jeder für sich selber verantwortlich.  Die Fahrt bis zur Grenze Laos war sehr holprig, die Strassenzustände in Kambodscha sind sehr schlecht.

Ich hab mich natürlich vorinformiert und es hiess die Laoten sind sehr gemütliche Menschen, da geht alles langsamer. Okay ich bin es ja auch gewohnt von Kalabrien, dass alles ein Tick langsamer erledigt wird. Aber hier in Laos erreicht es einen besonders hohen Level! Jedenfalls hatte ich mit meinem italienischen Pass kein Glück und musste für ein Monatsvisum 35$ hinblättern, hingegen mein Ehemann und meine Schwägerin mit dem Schweizerpass konnten für 15 Tage Visumfrei in Laos einreisen. Hmm wie nett! Egal es ging nicht so schnell wie bei den Kambodschanern, aber ich erhielt einige Zeit später mein laotisches Visum für einen Monat.

Der Organisator hatte uns vorinformiert, dass wir an der Grenze in einen anderen Bus einsteigen müssen. Wir warteten mit den anderen Touristen auf den Van der uns nach Nakasang bringen sollte. Dort konnten wir die Fähre zur Insel Don Det nehmen.

Diese Insel wird im Internet als Partyinsel beschrieben.
Nach einem abendlichen Rundgang merkten wir von der wilden Stimmung gar nichts. Es gab viele kleine Restaurant die happy Shakes oder happy Pizzas anboten. Also eine einfache happy Insel.

Wir haben in den vier Tagen auf der Insel eine Fahrradtour zum grössten Wasserfall Südostasiens unternommen und eine tolle Bootstour bei Sonnenuntergang  auf dem Mekong gemacht und die seltenen Irawadi Delfinen gesichtet. Auf unserer Hängematte das direkt am Fluss lag, haben wir den Sonnenuntergang direkt mitverfolgen können.  Langsam kannst auch du dir vorstellen wie es auf Don Det war. Einfach chillig! 

Die Einheimischen waren mir dann persönlich dann schon einen Tick zu langsam und träge. Ich glaub die Italiener haben das „Dolce far niente“ von den Laoten abgeguckt. Aber für einige Tage zum Entspannen war Don Det schon toll.

Kurze Randnotiz zu den 4000 Inseln:
Der Fluss Mekong, der hier diese Gegend durchquert, wird hier während der Regenzeit etwa 14 Kilometer breit. In der laotischen Trockenzeit wird der Wasserstand geringer und geringer, was Jahr für Jahr in diesem Gebiet etwa 4000 Inseln entstehen lässt.
Der Irawadidelfin:
Im Mekong leben laut einer Zählung des WWF (08.2011) nur noch 85 Exemplare.

Wasserbüffel

misstrauischer Wasserbüffel

giftig oder nicht giftig? Egal immer Sicherheitsabstand bewahren.

Fahrradtour auf Don Det und Don Khon

Li Phi Wasserfall auf Don Khon 

Li Phi Wasserfall

Der Mekong River

Der Mekong River

Sonnenuntergang auf Don Det

Unsere Fahrräder ohne Gänge aber mit einer Klingel!

Inselleben auf Don Khon

Don Det's Fahrradbrücken

Li Phi Wasserfall

Der Mekong Fluss mit den vielen Inseln im Hintergrund.

Flussfahrt durch den Mekong Fluss.

Sonnenuntergang auf Don Det.

zwei seltene Irawadidelfine.

Der perfekte Moment!

Sonnenuntergang auf dem Mekong.

Unsere Unterkunft auf Don Det.

Chilig oder? :)

Aussicht aus der Hängematte

In der Regenzeit ragt das Wasser bis zum Steg hinauf. Kaum vorstellbar! 


Ein Schweizer Pärchen aus Zürich erzählte uns, dass sie in Pakse (2 Stunden von Don Det entfernt) eine Motorradtour in den Bergen gemacht hatten. Genau nach diesem Abenteuer haben wir gesucht! Fertig gechillt nun geht’s mit dem Motorrad los!  

Mit dem völlig überfüllten Bus sind wir dann von Nakasang nach Pakse gefahren. Dort haben wir für drei Tage einen Roller gemietet und sind anhand einer kleinen Mappe, die wir vom Verleiher erhalten haben, eine Tour durch das Bolaven Plateau gefahren.




Zum Glück dauerte die Fahrt "nur 3 Stunden"!

Anhand dieser Mappe sind wir die Route gefahren. 


Das ist eine Hochebene in Laos die 1200 Meter hoch und 10’000km2 ist. Auf dieser Ebene wird hauptsächlich Landwirtschaft betrieben, angebaut wird Kaffee, grüner Tee, Pfeffer, Bananen und noch weiteres.
Die Fahrt durch diese Gegend war sehr spannend. Wir haben anders als mit dem Bus, dass von A nach B fährt, mehr vom Lebensstil der Bewohner mitgekriegt. Sie sind alle zum Teil arm, leben in spärlich eingerichteten Häusern, haben alle möglichen Bauernhoftiere die durch die Gegend schlendern. Beim durchfahren der Dörfer, musste man schon mal einem Schwein oder einer Kuh Vortritt gewähren.

Es herrschte eine sehr friedliche und ruhige Stimmung. Wie schon erwähnt die Masterchiller schliefen fast alle, während wir tagsüber durch die Dörfer passierten. Die Uhr tickt da einfach anders als bei uns.

Hier einige Impressionen unserer Motorradtour:
Videos zu unserer Tour findest du unter der Rubrik Video.

Achtung Eniz kommt! 

Unterwegs fuhren wir an Dörfer vorbei. 







 Auch eine Kuh darf sich mal ein Taxi gönnen. :)



 Ziegen on Tour!

 Baden, waschen oder fischen alles wurde im Fluss gemacht.

Achtung Schwein!





 Bananen

laotische Müllentsorgung 

 Eniz mit dem Roller.

 Bananenplantagen.







Tad Yuang Wasserfall 





Phaxuam Waterfall





 GoPro mit der Brustgurt angebunden und los gehts. 


Wir haben die erste Nacht in einem Hotel geschlafen, dass sich in einer Schule befindet. Am Abend als wir duschen wollten hatten wir kein Wasser. Also lief ich zur Reception und fragte die jungen Mitarbeiter danach. Ich sagte:“ No Water in the room“ und machte die Bewegung mit den Armen dass ich am Duschen bin. Sie schauten mich lange an und verstanden mich nicht. Dann sah ich 2 Wasserflaschen auf dem Tisch, zeigte auf diese und machte dann „no Water for washing“. Wiederholte das Pantominespiel mit dem Duschen. Dann machte einer der Jungs: „Ah!“ erklärte was den anderen und lief die Treppe hoch! Ja! Ich habs geschafft! Er ging in ein anderes Zimmer und ich war noch der  Meinung der schaltet jetzt dass Wasser an. Durch die offene Zimmertür fragte ich Eniz, ob nun das Wasser kommt. In diesem Moment sehe ich den Jungen mit 2 Wasserflaschen kommen! Oh Mann, der hat mich also gar nicht verstanden! Uff! Ich zeigte ihm den Weg ins Bad und zeigte anhand des Wasserhahnes dass kein Wasser rauskommt. Natürlich fiel da endlich der Groschen! Zwei Minuten später lief das Wasser! Juhu!!

Eniz und ich haben bemerkt, dass es total schwer ist mit Gesten und Händen den Leuten etwas zu erklären. Die verstehen zum Teil unsere Gesten gar nicht. Auch als ich zwei Tage später einer jungen Dame fragte, ob ich und zeige auf das Motorrad, hinauf auf den Berg fahren kann und mache die Gestik mit dem fahrenden Motorrad Richtung Berg. Die antwortete dann nur, dass der Parkplatz da hinten sei! Es ist schon sehr frustrierend, wenn keine gemeinsame Sprache vorhanden ist, vor allem wenn auch nicht mit Gesten miteinander gesprochen werden kann. Ich als Italienerin kenne es ja mit den Händen zu sprechen, aber hier bringt mir das nichts. Wahrscheinlich duschen die einfach nicht so wie ich das gezeigt habe. Jedenfalls ist es gar nicht einfach mit den Menschen in Kontakt zu treten. Sie haben zwar sehr Freude, wenn wir schon Hallo und Danke in der Landessprache sagen, doch für uns ist es viel zu wenig.

Auf jeden Fall haben wir in diesen zwei Tagen auf dem Plateau Wasserfälle und eine Kaffeeplantage besichtigt. Einen örtlichen Kaffee haben wir auch getrunken. Ab heute werde ich den Kaffee noch mehr zu schätzen wissen, jetzt da mir klar ist wie viel Arbeit dahinter steckt. Das interessante an der Tour war, zu sehen wie die Leute vor Ort leben.



 Kaffeeplantage


Kaffeesträucher

Besichtigung einer Kaffeeplantage

Kaffeebohnen 

Kaffeebohnen haben drei Schalen, bis Sie so aussehen wie wir sie kennen. 

Mr. Vieng am Kaffee rösten

 Nach dem rösten werden sie durchgesiebt, damit die letzte Schale dann noch wegkommt.

Et voilà die Kaffeebohnen kommen zum Vorschein!



Ja, die habe ich auch probiert. Zitronengeschmack. Scheinbar werden diese zusammengedrückt und als Zitronenersatz bei Papayasalat oder ähnliches gebraucht. Also habe ich diese sicherlich schon mal gegessen ohne es zu wissen. 


Die Runde durch das Plateau haben wir ziemlich schnell umrundet, Eniz sei Dank, der manchmal durch die Gegend durchbretterte als werde er verfolgt. Wir sind einen Abend zuvor in Pakse angekommen. Wir haben uns für den nächsten Tag noch zwei Spots vorgenommen die in der Gegend waren. Wir haben den alten Tempel (ja schon wieder einen Tempel) Wat Phu (Unesco Weltkulturerbe) angeschaut und im Gegensatz zum Angkor Wat waren etwa 10 Touristen vor Ort. Die Anlage ist auch im Angkor Wat Stil gebaut aber nicht so riesig. Der Tempel liegt auf einem Hügel, von da man eine wunderschöne Aussicht hat. Bei der Heimfahrt haben wir noch einen Abstecher zum goldenen Buddha gemacht, ohne mit dem Motorrad hinaufzufahren, sondern die 515 Treppen hinauf zu steigen.  Die Aussicht von oben war grandios, obwohl alles verschmutzt war. Wir haben die Stadt Pakse (die übrigens die drittgrösste Stadt von Laos ist) und den Mekong von oben gesehen.










 Die Treppe hinauf zum Wat Phu.

 Wat Phou

 Wat Phou

 Wat Phou


Nach zwei Monaten Tag und Nacht zusammen, war es Eniz dann doch zuviel des Guten! und Tschüss! 

Endlich haben wir grüne Reisfelder zu Gesicht bekommen! 

515 Treppen bis zum goldenen Buddha.

 Jep, wir haben es geschafft!

 Coole Aussicht oder nicht? 

Pakse und der Mekong

Am Abend haben wir uns dann wieder mit Özlem getroffen, die während dieser Zeit eine andere Tour gebucht hatte. Sie war mit dem Zipline auf den Bäumen unterwegs. Wir haben an gleichen Abend die Tickets nach Phnom Penh gekauft, damit wir keinen weiteren Tag mehr verlieren. Somit erreichten wir Kambodscha’s Hauptstadt am 6. März 2015. Die Fahrt dauert gemäss Busbetreiber 13 Stunden. Dass wir schlussendlich etwas mehr brauchten ist ja keine Überraschung und wird dann im nächsten Eintrag von Eniz erzählt.

Wir senden liebe Grüsse

Eniz & Simona

PS: Weitere Fotos zu Laos findet ihr unter der Rubrik Gallery.


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